Hilfe für Monchique: Ein Heim für Monika & Bernhard!

Am Montag haben mein Mann und ich Monika und Bernhard in Corte Grande besucht. Die beiden haben alles verloren und zelten derzeit in der Einfahrt von Freunden in Monchique. Dank der Spendenaktion von Alina konnten wir ihnen einen Caravan als neues Heim spendieren - an ihrem Geburtstag!

Happy Birthday Monika & Bernhard

Fotos & Bericht: Susanne Koplin

Dienstag, der 28. August: Heute ist Monikas UND Bernhards Geburtstag. Und ich darf ihnen heute ihren Caravan bringen, sodass sie eine neue Bleibe und wieder auf ihrem geliebten Stück Land leben können. Was für ein Freudentag! Mein Mann und ich treffen Manuel, den Verkäufer des Wohnwagens, am späten Nachmittag in Carvoeiro. Er ist ein lieber Freund von Alina und hat sich bereit erklärt, den Wohnwagen mit uns nach Monchique zu bringen. Dafür hat er sich extra einen Wagen mit Anhängerkupplung von seinem Cousin ausgeliehen. Vorsichtig fährt er uns hinterher, allzu schnell ist unsere Karawane nicht, doch bei Portimão sehen wir im Rückspiegel plötzlich, dass Manuel anhält. Der Motor ist überhitzt, das Gewicht des Wohnwagens anscheinend zu viel für den Wagen. Da hilft nur warten, vorsichtig etwas Wasser nachfüllen. Ich mache mir Sorgen, wie es weiter gehen soll, denn bislang sind wir nicht mal Steigungen gefahren – die kommen ja jetzt erst noch. Ich texte mit Alina und beschreibe ihr die Situation, aber vom Büro aus kann sie auch nicht viel machen. Ihre Bekannte A. mit dem Jeep kann momentan auch nicht helfen. Nach etwa 10 Minuten geht es dann weiter, es hilft ja nichts.

Es geht einige Kilometer gut, langsam aber beständig folgt uns der Caravan die schmalen Kurven hinauf ins Monchique-Gebirge. Ich schreibe Monika, dass sie sich nicht hetzen soll, denn sie wollte für uns versuchen, früher Schluss zu machen auf der Arbeit.  Einige Kilometer später – direkt bei den Quellen von Caldas de Monchique – stoppt der Tross erneut. Manuel muss in einer schmalen Parkbucht am Straßenrand halten, der Motor kocht, das kühlende Wasser ist längst verdampft. Wir parken mit unserem alten Schlachtschiff an einer Bushaltestelle ein paar Meter weiter, die Plätze für große Gefährte sind rar gesäht an dieser Bergstraße.

Gerade will ich Monika Bescheid geben, da klopft es an unsere Scheibe und sie steht grinsend vor uns, dahinter Bernhard mit zwei Geburtstagsgästen aus Frankreich im Schlepptau. Wie der Zufall es will treffen wir hier alle aufeinander. Ich drücke die beiden Geburtstagskinder erst einmal, gratuliere und erkläre die Situation. Dann kommen weitere Bekannte von Monika zufällig vorbei und inzwischen wirkt das Ganze wie eine fröhliche Straßenparty. Mein Mann schaut sich derweil mit Manuel das Auto an und fährt dann los, um an der Quelle neues Wasser zum Kühlen zu zapfen. Wir sitzen schließlich direkt an der Quelle!

Derweil schafft es Monika, Hilfe für die Helfer zu organisieren. Ein Jeep der Stadtverwaltung kommt mit zwei Feuerwehrleuten und einem Freund von Monika und Bernhard, um den Wohnwagen nach Monchique zu schleppen. Manuels Auto hat sich nun auch beruhigt, trotzdem verabschieden wir ihn lieber direkt hier, um nicht weitere Schäden am Wagen zu riskieren. So findet die Übergabe der Papiere und die Einweisung am Straßenrand statt. Egal, dankbar schließt Monika Manuel in die Arme und lädt ihn ein, bei ihnen vorbei zu kommen, wenn sie sich eingerichtet haben. Sie weiß es zu schätzen, dass er uns den Wohnwagen für nur 1.500 Euro zum Freundschaftspreis überlassen hat, obwohl Manuel damit viele schöne Erinnerungen an Touren mit seinem kleinen Sohn verknüpft.


Nach mehr als 1 Stunde am Straßenrand von Caldas geht es nun weiter zum Zeltlager in Monchique, wo Monika und Bernhard den Wohnwagen erst einmal auf einem privaten Parkplatz abstellen dürfen, bis die Zufahrt zu ihrem Grundstück in Corte Grande soweit frei geräumt ist, dass sie ihn dort hin transportieren können. Die Bombeiros haben bereits zugesagt, dass sie das übernehmen werden. Auf dem Platz treffen wir Sohn Mario wieder plus weitere Familie, die für den Geburtstag angereist ist. Endlich können Monika und Bernhard ihr neues Zuhause so richtig in Augenschein nehmen.

Unverfälschte, reine Freude ist es, die Monika ausstrahlt, als sie die Tür zu dem kleinen Wohnwagen öffnet. Bis auf ihren Enkel Justin halten anderen erst einmal Abstand und lassen sie in Ruhe ihr neues Heim anschauen. „Coooooooooooooooooooooooool“ höre ich den 13-Jährigen von drinnen rufen. Er, der mit seinem coolen Basecap schon fast wie ein abgeklärter Teenie wirkt, freut sich wie ein kleines Kind über Omas neues Haus. Seine Begeisterung über jedes kleine Detail in dem Caravan sowie Monikas glückliches Lachen geben mir den Rest. Ich kann die Tränen nicht zurückhalten, zu schön ist es, diesen Moment ehrlicher Freude mitzuerleben.  Ich bin so dankbar, dass ich hier dabei sein durfte!


Nach ein paar letzten gemeinsamen Fotos verabschieden wir uns mit dem Versprechen, Kontakt zu halten und ich lade Monika ein, uns in Lagoa zu besuchen, um sich dann, wenn sie wieder eine Möglichkeit haben, Sachen unterzustellen, Möbel und Bücher auszusuchen. Jetzt sollen sie aber erst einmal feiern und auf sich anstoßen!

In all dem Chaos hat mir Monika übrigens eine kleine Papiertüte zugesteckt. „Ein kleines Dankeschön“ sagt sie und ich bin sprachlos,  mag es kaum annehmen. Sie, die nichts retten konnte beschenkt uns – und das an ihrem Geburtstag. Abr ich sehe, wie wichtig es ihr ist, etwas zurückzugeben. Es fällt ihr auch leichter zu geben als zu nehmen. Als wir am späten Abend, nach einem anschließenden Besuch bei Pablo und seinen Kids nach Hause kommen, öffne ich das Geschenk und ein wunderbarer Duft nach Monchique strömt mir entgegen. Es ist eine Mischung aus Eukalyptus, Holz, Oregano und Heimat. Viele wunderbare kleine Schätze finden sich darin, selbstgebastelte kleine Kunstwerke aus allem, was die Natur in Monchique zu bieten hat. Wir werden jedes einzelne Stück in Ehren halten!


Warum ich diese Geschichte so ausführlich mit euch teilen wollte? Weil sie nicht nur von Pleiten, Pech und Pannen erzählt, sondern vielmehr von enormer Hilfsbereitschaft, großer Herzensgüte und tiefer Dankbarkeit auf allen Seiten. Danke auch noch mal an alle Spender, die Monika und ihrer Familie ein neues Zuhause geschenkt und diese wunderbare Erfahrung erst ermöglicht haben!

Du willst auch helfen?

Bitte beachte, dass es sich um keine Organisation handelt, sondern Alina einmalig als Privatperson Geld sammelt und daher keine Spendenquittung ausstellen kann. Dafür kommt das Geld auch direkt bei den Bedürftigen an - und ich werde hier regelmäßig berichten in Wort und Bild, sodass du sehen kannst, was mit deinem Geld passiert.

 

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Bitte als Verwendungszweck "Monchique" schreiben.

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Kommentare: 2
  • #1

    Heike Delfs (Samstag, 01 September 2018 10:16)

    Ich bin eine Freundin von Alina, war und bin auch ein bisschen aktiv, um zu helfen, und freue mich so sehr über jeden ausführlichen Bericht, jeden kleinen Schritt nach vorne, um Menschen wieder strahlen zu sehen, die alles verloren haben❣️ Die Welle der Hilfsbereitschaft ist großartig und da ich auch am 28.8. Geburtstag hatte, war in diesem Jahr das schönste Geschenk auch für mich, dass Monika und Bernhard das wundervolle Geschenk auf Rädern erhalten haben! �� Helfen macht glücklich! Und die beeindruckenden Fotos und Erzählungen gehen ans Herz und kommen von Herzen, das spürt man! Danke dafür!

  • #2

    Susanne (Montag, 03 September 2018 15:20)

    Danke für deine lieben Worte Heike, Alina erwähnt dich oft. Habe das Gefühl, wir kennen uns schon :D
    Alles Liebe zum Geburtstag nachträglich auch dir!

    Viele liebe Grüße